HOFER FILMTAGE – DONNERSTAG

First of all, I have to say that you all have peculiar taste.

von Christoph Meyer

BLOOD AND WINE (B. Rafaelson)

Der dritte Tag bei den Hofer Filmtagen begann wieder einmal mit der Retrospektive, diesmal mit Bob Rafaelsons „Blood and Wine„. Zu sagen bleibt nur, dass der 77- jährige Rafaelson eine enorme Portion Humor besitzt, so wie er vor dem Film erzählte, dass er hoffe, uns wird bei dem Film schlecht werden, aber nur ein bisschen, denn einmal sei es ihm schon passiert, dass ihm eine Frau, bei der Premiere von „Mountains of the Moon„, nun ja, „angespieen“ hat! Also sollten wir bitte Rücksicht auf unseren Nebenmann nehmen.

Amüsanter, kurzweiliger Film, der aber ein bisschen unter der Klischeelastigkeit der Charaktere leidet. Dennoch sehenswert, allein schon wegen Jack Nicholson, wenn man will auch wegen des Hinterns der jungen Jennifer Lopez.

 

 

 

 

 

 

 

Es ging weiter mit einem Film, der es eigentlich verbietet, ihn zu kritisieren, da er sich gegen die Kritik richtet. Die Rede ist von Peter Kerns „King Kongs Tränen„.


 

 

 

 

 

 

KING KONGS TRÄNEN (P. Kern)

Ein Film voller Hässlichkeit, voller Boshaftigkeit, der doch so voller Zärtlichkeit steckt. Ein Film, der alles lächerlich macht, vor allem Österreich, die „Bananenrepublik“. Peter Kern deckt all die Nazismen auf, die immer noch fest in der Gesellschaft im deutschsprachigen Raum stecken (nicht, dass sie anderswo nicht stecken würden!). Und trotz des Hasses, der auf die Kritik und die österreichische Gesellschaft einprasselt, ist „King Kongs Tränen“ ein zärtlicher Film, ein Plädoyer gegen die Mittelmäßigkeit der Kunst, für Toleranz und Chancengleichheit in der Kunst. „Ich will doch nur, dass ihr mich liebt“ , scheint Peter Kern, frei nach R.W. Fassbinder, schreien zu wollen, denn er sucht nach Liebe und vor allem nach Wahrheit.

Manchmal möchte man fast denken, Kern wolle einem seine eigene Meinung aufzwingen, aber dennoch ist es wichtig, dass es Menschen wie ihn im Film geben, furchtlose, die kein Blatt vor den Mund nehmen, mit unbändigem Willen zur Veränderung, zur stetigen Entwicklung, und ihre Stimme erheben gegen die Stagnation des Kunstbetriebes.

Und das macht „King Kongs Tränen“ zu einem wichtigen Film, ob man nun Peter Kerns Meinung teilt oder nicht.

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